Mittwoch, 13. März 2013

Goldbestände der Deutschen Bundesbank


Die Deutsche Bundesbank gehört zu den größten Goldeigentümern weltweit. Nach der U.S.-Zentralbank mit über 8.000 Tonnen an Goldbeständen liegt sie unter den Zentralbanken mit 3.391,3 Tonnen Gold (Januar 2013) an zweiter Stelle.

Doch lange hielt sich die Deutsche Bundesbank bedeckt. Fragen nach dem Anteil physischen Goldes an den offiziellen Goldbeständen sowie ihren Lagerorten wurden nur ausweichend beantwortet. Daher kochte die Gerüchteküche.

Am 23. Oktober 2012 reagierte die Bundesbank schließlich auf Forderungen des Bundesrechnungshofes nach regelmäßigen Kontrollen. In einer Pressenotiz ("Erklärung der Deutschen Bundesbank zur Bilanzierung der Goldreserven") stellte sie klar: "An der Integrität, Reputation und Sicherheit dieser ausländischen Lagerstellen gibt es keinen Zweifel. Das Eigentum an den Barren bleibt durch die Verwahrung bei den Partnernotenbanken unberührt und begründet ein insolvenzsicheres Recht. Darüber hinaus genießt die Bundesbank als Notenbank einen besonderen Immunitätsschutz und damit auch Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen. Eine Vermischung mit den Beständen Dritter ist ausgeschlossen." Sie wies auch darauf hin, dass "der vom Bundesrechnungshof gewünschte Prüfumfang nicht den Usancen zwischen Notenbanken" entspreche. Dennoch wolle man Teile der Goldbestände wie bereits in der Vergangenheit nach Deutschland holen, um Echtheit und Gewicht zu prüfen. Am Ende freilich betonte die Bundesbank: "Damit die Goldbestände ihre Funktion als Währungsreserven erfüllen können, müssten sie im Bedarfsfall ohne logistische Einschränkungen in gängige Reservewährung eingetauscht werden können. Dies ist der Grund für die Lagerung von Teilen der Goldreserven bei Partner-Notenbanken im Ausland".

Der öffentliche Druck brachte das Institut sogar dazu, erstmals genauere Angaben zu den Auslandsbeständen zu machen. Danach lagerten Ende 2011 von zu jenem Zeitpunkt 3.396 Tonnen Gold 1.536 Tonnen (45,2 Prozent) in New York, 450 Tonnen (13,3 Prozent) in London und 374 Tonnen (11 Prozent) in Paris. Die restlichen 1.036 Tonnen (30,5 Prozent) befanden sich in Deutschland (siehe Das Edelmetall-Buch, S. 86 f und 112).