Mittwoch, 28. August 2013

Kein Gold mehr in Fort Knox?


Gibt es die Goldreserven der U.S.-Notenbank noch, oder sind diese nach offiziellen Angaben 8.133,5 Tonnen Gold im Hochsicherheitstresor Fort Knox inzwischen teilweise oder vollständig verkauft worden?

Diese Frage stellte das Wall Street Daily am 16. Juli 2013 und ergänzte sie durch eine Leserbefragung des Herausgebers ("Denken Sie, Fort Knox ist leer?"). Natürlich verbreitet sich dieser Artikel im Internet und gelangte per Mail auch zu mir.

Was ist davon zu halten?

Es sei ferne von mir, die U.S.-Regierung und die U.S.-Zentralbank (zumal diese nicht "unabhängig" ist, sondern mit einigen Großbanken verflochten) der Glaubwürdigkeit zu verdächtigen. Einige kritische Gedanken und Fragen im Artikel mögen also durchaus berechtigt sein. Doch kann man dem Wall Street Daily trauen?

Meiner Ansicht nach nein. Es disqualifiziert sich bereits durch die Behauptung auf seiner Website "In einer Welt von Lügnern beginnt die WAHRHEIT hier" und wirkt auf mich wie eines dieser Organe, die aus Halbwahrheiten und Gerüchten – gepaart mit viel Fantasie – Verschwörungstheorien stricken und daraus zudem noch Anlagestrategien ableiten. Welche Interessen auch immer hinter dem Wall Street Daily stecken mögen… eine seriöse und vertrauenswürdige Quelle ist es in meinen Augen nicht.

Die Frage, wie viel Gold tatsächlich in Fort Knox lagert und wem es gehört, bleibt daher unbeantwortet.

Sei angemerkt, dass Zentralbanken mit ihrer Geheimniskrämerei (mehr über die Goldbestände der Deutschen Bundesbank siehe hier) solchen Gerüchten billigend Vorschub leisten. Mangelnde Transparenz ist immer verdächtig und erzeugt Argwohn.