Mittwoch, 14. Oktober 2015

Die Goldbarrenliste der Deutschen Bundesbank

Nach jahrelanger Kritik an der Geheimniskrämerei der Deutschen Bundesbank bezüglich der Lagerorte ihrer Goldbestände hat man sich dort entschlossen, die komplette Liste sämtlicher Goldbarren publik zu machen.

Die Lektüre des 2.302 Seiten umfassenden Dokuments ist zugegebenermaßen nicht sehr spannend, aber aufschlussreich. Aufgeführt sind 270.316 Goldbarren, von denen 95.364 bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main lagern, 35.066 bei der Bank of England in London, 24.455 bei der Banque de France in Paris und 115.431 bei der Federal Reserve Bank of New York in New York.

Die Liste mit dem Stand vom 31. Dezember 2014 wurde am 7. Oktober 2015 veröffentlicht und soll fortan jährlich aktualisiert werden. Sie nennt jeden einzelnen Goldbarren mit Inventarnummer, Gewicht, Feinheit und Feingewicht auf ein Zehntel Gramm genau (insgesamt 3.384.227,7839 Kilogramm oder 3.384 Tonnen).

Dienstag, 13. Oktober 2015

Engpässe bei Silbermünzen

Den weitaus größten Teil des gehandelten Silbers gibt es gar nicht. Es existiert nur als Terminkontrakt oder ähnlich auf Papier oder in Computersystemen. 2014 wurde allein an der New Yorker COMEX mehr als 60 Mal soviel Silber gehandelt, wie im gesamten Jahr an physischem Silber auf dem Weltmarkt produziert wurde. Diese gewaltigen Handelsvolumina an imaginärem Silber bestimmen den Preis des Edelmetalls ungeachtet der Knappheit physischen Silbers.

So ist es möglich, dass der Preis als Knappheitsindikator versagt. Wenn reales Silber kaum zu kriegen ist, müsste sein Preis gewaltig ansteigen. Tatsächlich kann er aber auf niedrigem Niveau verharren, weil aus dem Nichts erzeugte Terminkontrakte ein riesiges Angebot vorgaukeln. Der Preis wird künstlich nach unten gedrückt.

Eine ähnliche Situation scheint zur Zeit vorzuliegen. Die Nachfrage nach echtem Silber, insbesondere nach Münzen, ist enorm hoch. Wie das Silver Institute vermeldet, sind gegenwärtig Engpässe bei der Versorgung mit Silbermünzen zu beobachten. Die staatlichen Münzprägeanstalten in den USA, in Kanada, Australien, Österreich und Großbritannien – allesamt Hersteller beliebter Anlagemünzen – haben ihre Lieferungen rationiert. Auch Barren unter 100 Unzen sind davon betroffen. Käufer müssen teilweise drei bis vier Wochen auf Münzen warten, die normalerweise jederzeit verfügbar sind. Einen solchen Vorgang hat es – außer gelegentlich bei der U.S. Mint – in jüngerer Vergangenheit nicht gegeben.